Satirisches

Über GesprächsNormen und GesprächsModen

Also ich würde mich ja schämen,
wenn ich in einem Unternehmen arbeiten müsste,
in dem die Kommunikationsgestaltung so ganz
unprofessionell ist.
Wenn ich in meinem Montags-Meeting sitze,
die Sitzungsgetränke genau richtig temperiert vor mir,
und den Briefings über die Projektstände zuhöre,
jedes haargenau getimt,
oder den anschließenden Präsentationen aus den Workshops,
Prezi, die Zoomfunktion voll ausgeschöpft,
jeder Übergang von Chart zu Chart
berauschend schön mit einem anderen Effekt gestaltet,
Großleinwand,
jede Geste sitzt,
die anschließende Bearbeitung der Probleme aus den
Erfa-Meetings gekonnt durchmoderiert,
Kartenabfrage,
Punktung,
Zurufabfrage,
visualisierte Pro-Contra-Diskussion,
dann bin ich so richtig stolz hier zu arbeiten.
Und bin froh, mit Menschen zu tun zu haben,
die ein professionelles Kommunikationsdesign zu schätzen
wissen,
und die ihre Gespräche
nicht mit so hausbackenen Werten betrachten wie
Vorschläge verständlich und transparent darstellen,
zuhören,
Verständnis für die Probleme anderer entwickeln,
zu seiner Meinung stehen.

Katrin Dahmen